Game Changer im Cloud-Zeitalter!
Welche Erfindung wird wirklich unser Leben verändern und was bedeutet das für meine Firma, meinen Arbeitsplatz, mein Leben? Gute Frage und Annet Aris* hat sich an der Antwort darauf versucht. Vier wesentliche Fragen gibt es, um eine Vorhersage zu treffen, ob die Erfindung wirklich ein Game Changer ist.
Technologie ändert die Welt und das Leben
Kaum eine Woche vergeht, ohne neue Ankündigung, wie mit neuen Technologien unser Leben einfacher, spannender oder zumindest gesünder wird. Smart-Home-Technologien, japanische Roboter, die Emotionen erkennen, Fitness-Tracker und vieles mehr zeugen von einer Welt, in der sich alles ändern kann. Auch die Rangliste der erfolgreichsten Unternehmen. Nicht alles, was mit großem Getöse angekündigt wird, ist auch wirklich ein Game Changer. Wem sollen wir bei der Einschätzung der wahrhaft revolutionären Änderung trauen? Den Techno-Gurus? Den Zynikern? Den First Movern?
Vier Fragen – vier Antworten
Basierend auf den Beobachtungen der INSEAD Professorin Annet Aris in den letzten zehn Jahren und der wissenschaftlichen Arbeit von ihren Kollegen, schlägt sie diese vier Grundfragen vor, deren Antwort zeigt, obn sich das Spiel wirklich ändert.
- Erfüllt die Technologie eine grundlegende Notwendigkeit?
- Ist es einfach zu benutzen?
- Ist es bezahlbar?
- Ist das richtige Ökosystem vorhanden?
Nur wenn Sie „JA“ auf alle vier Fragen antworten, gibt es eine sehr gute Chance, dass die Erfindung ein maßgebliche Veränderung der Märkte einläutet.
Mobiles Internet am Wendepunkt
Ein gutes Beispiel für diese Veränderungen ist das mobile Internet. Es hatte einen schwierigen Start. Denken Sie an das erste WAP-Handy. Es erfüllte zwar das Bedürfnis nach „always on“, war aber nicht einfach zu bedienen, nicht wirklich erschwinglich und erst recht nicht Teil eines funktionierenden Öko-Systems. Das intutitiv zu bedienende iPhone war der Game-Changer. Weil es mit festen, niedrigen, mobilen Datentarifen und einem offenen Öko-Systems für Anwendungsentwickler den Markt für Millionen von Apps geöffnet hat.
Wenn Jugendliche zu Technologie-Jüngern werden
Einfache Kommunikation (WhatsApp), sich im gutem Licht darstellen (Facebook), der Erste sein, um neueste Nachrichten zu erhalten (Twitter), einfache Suche (Google) oder Dinge geheim halten (Snapchat). Das sind essentielle Bedürfnisse der jugendlichen Technologiewelt, die sich durchgesetzt haben.
Augen auf für einfache Dinge
Neue Technik muss auch besser als das, was bereits auf dem Markt ist. Sie muss das Leben und Arbeiten einfacher machen. Intuitive, icon-gestützte Bedienung macht es auch älteren Menschen und Kollegen leicht, neue Anwendungen zu „umarmen“. Drei große Öko-Systeme bestimmen den weltweiten Markt der IT-basierten Anwendungen: Google, Apple, Microsoft. Neue Systeme werden allerdings im industriellen Umfeld entstehen. Im Themenbereich Industrie 4.0 sind derzeit noch keine gefestigten Eco-Systeme marktbestimmend. Wer hier Einfachheit, Nutzerfreundlichkeit und Erschwinglichkeit kombiniert, hat glänzende Chancen selbst ein Game-Changer zu werden.
Lesen Sie hier den Originalbeitrag: How to Spot a Game Changer
*Annet Aris ist außerordentliche Professorin für Strategie an der INSEAD Business School. Sie ist auch Mitglied des Aufsichtsrats u.a. bei Thomas Cook PLC in London, ProSiebenSat1 AG in München und Jungheinrich AG in Hamburg.