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Wenn sprudelnde Daten zur Kapitalquelle werden. Kampf der „Systeme“.

Ich gebe zu, dass ich ein bekennender Fan von Daten bin. Egal ob es um die analytische Auswertung von Fakten geht oder um die Interpretation von Zusammenhängen. Dabei bin ich stets auf der Suche nach Informationen, die mir einen besseren Blick auf mein Metier ermöglichen. Spannend finde ich derzeit die Entwicklung in der Finanzbranche, bei der scheinbar die alten „Systeme“ gegen agile Fintechs zum Entscheidungskampf um die Kunden antreten.

Die Fintechs sind da

BANG. Die erste Runde ging zweifellos an die Fintechs. Kundennahe Angebote, einfaches Handling, gut designte Apps. Kein Wunder, dass reichlich Risikokapital zu den neuen Playern in den Markt geflossen ist.

Commerzbank schlägt zurück

BANG. Die zweite Runde ist eröffnet und siehe da. Das „alte“ System schlägt zurück. Die Commerzbank zählt schon jetzt in Sachen Digitalisierung zu den experimentierfreudigen Banken. Sie leistet sich sogar mit Main Incubator und CommerzVentures sogar zwei Wagniskapitalfinzierer, die selbst in junge Startups der Fintech-Szene investieren. Jetzt aber geht es richtig los. Mit „Main Funders“ bringt die Bank eine „Peer-to-Peer-Lending“-Plattform in den Markt, bei der sich Mittelstandskunden auf der Suche nach Finanzierungen „digital und direkt“ an Investoren wenden können.

Data Knowledge olé

BANG. Die dritte Runde steht bevor. Es ist längst nicht entschieden, wer den „Kampf“ um die Kundengunst gewinnt. Die „alten“ Banken mit ihren monolithischen Systemen, in denen ungeheure Werte an Kundendaten schlummern. Oder die neuen Anbieter, die sich dank modernster Digitalisierung in den Strom der Kundendaten einklinken. Noch immer sprudeln bei den „Oldies“ reichlich Daten, aber nur in wenigen Fällen werden sie tatsächlich kapitalisiert. So habe ich das in einer Studie des Wall Street Journal „STRENGTHEN CUSTOMER RELATIONSHIPS THROUGH DATA“ (siehe hier: bit.ly/Daten_in_Kapital_wandeln) gelesen. Und wo wird das größte Potential vermutet? Bei der Nutzung von Social Media Daten und in der Kombination von internen und externen Daten. Die Verbindung von Daten der Bank mit denen eines Telekom-Providers kann zum Beispiel deutlich genauere Bonitätsprognosen erlauben, die dann wiederum ein besseres Pricing der Kreditangebote ermöglichen.

 

So werden also aus Daten echte Mehrwerte, die man in Euro und Dollar bewerten kann. Oder habe ich da was übersehen?

 

Beste Grüße

 

Martin W. Puscher